Manuela Kummeter

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Mehr Diversität -

mehr Nachhaltigkeit

European Production Excellence

Geschlechtervielfalt nicht nur (...) eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, sondern auch strategischer Vorteil:

Gender Diversity Index 2021, TU München & BCG

„Jetzt komm mir auf meine alten Tage nicht mit einer Frau. Wir haben das schon versucht, die war eine Zicke und hat uns den ganzen Ablauf durcheinander gebracht.“ Der erfahrene und gebeutelte Betriebsleiter hätte über das Ergebnis des Gender Diversity Index nur müde gelächelt. Seine Erfahrungen sahen anders aus.

Nun handelte es sich auch bei der von ihm genannten Konstellation nicht um ein diverses Team.

Vielmehr um eine bemitleidenswerte weibliche Kollegin, die alleine und unvorbereitet in ein rein männliches Produktionsteam geworfen wurde. Und die tolle Ideen hatte, aber nur auf taube Ohren stieß. Und irgendwann wieder gegangen ist.

Vielfältige Teams jedoch sind tatsächlich innovativer, weil sie unterschiedliche Perspektiven, Erfahrungen und Fachkenntnisse einbringen. Wenn Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammenarbeiten, bieten sie ein breiteres Spektrum an Einsichten und Problemlösungsansätzen.

Diese Vielfalt fördert eine gründlichere Untersuchung von Herausforderungen und führt zu kreativeren und effektiveren Lösungen. Die Mischung der Standpunkte fördert eine gesunde Diskussionskultur und regt zu unkonventionellem Denken an, was letztlich die Innovation vorantreibt, indem es Annahmen in Frage stellt und ein umfassenderes Verständnis von Problemen fördert.

So weit so alt bekannt. Trotzdem ist die Zusammensetzung der Produktionsteams in den letzten Jahren fast unverändert.

Warum das gerade heute verheerend ist, zeigt der Gender Diversity Index der TU München und der Boston Consulting Group. Dieser untersuchte 2021 erstmals auch den Zusammenhang zwischen der Geschlechtervielfalt in Unternehmen und deren Finanz- und Nachhaltigkeitsleistung. Er bewertet Unternehmen anhand der Geschlechtervielfalt in ihren Führungsteams und korrelierte diese mit wirtschaftlichem Erfolg und Nachhaltigkeitsmaßnahmen.

Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass eine größere Geschlechtervielfalt in Führungspositionen häufig zu einer besseren finanziellen Leistung und zu nachhaltigen Geschäftspraktiken führt. Unternehmen mit mehr Frauen in Führungspositionen weisen tendenziell höhere Finanzerträge, Innovationen und bessere Risikomanagementstrategien auf.

Darüber hinaus konzentrieren sie sich häufig stärker auf Nachhaltigkeitsinitiativen und Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG).

Die Studie unterstreicht die Bedeutung der Geschlechtervielfalt nicht nur als eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, sondern auch als einen strategischen Vorteil, der zu einer besseren Entscheidungsfindung, Innovation und langfristiger Unternehmensnachhaltigkeit beiträgt.

Doch warum ist die Quote gerade in der Produktion nach wie vor so niedrig?

Darüber habe ich mit Jon Stanley von One Point Four Degrees in seiner Podcastepisode „Improving By Degrees: The Diverse Advantage“ gesprochen.

Der Podcast auf YouTube

und bei Spotify.

Viel Spaß beim Reinschauen oder Reinhören!

 

 

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